lehmputz

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Lehmputz ist nicht nur ökologisch, sondern auch ästhetisch. Mit Lehmputz kann man nichts falsch machen, nur schöner.

Patrick Köhnke
Farbenfreak

Lehmputz ist nicht nur ein uralter Baustoff, der schon von den Urmenschen verwendet wurde, sondern auch ein moderner Trend, der viele Vorteile für euer Zuhause bietet. In diesem Blogpost erfahrt ihr alles über die besondere Beschaffenheit und die Vor- und Nachteile von Lehmputz. Außerdem zeige ich euch einige Beispiele für kreative Möglichkeiten, wie ihr eure Wände mit Lehmputz gestalten könnt.

Woraus besteht Lehmputz und welche Vor- und Nachteile hat er?

Lehmputz besteht aus Lehm, Sand und Wasser. Manchmal werden auch noch Fasern wie Stroh oder Flachs hinzugefügt, um die Festigkeit und Elastizität zu erhöhen. Lehmputz ist ein natürlicher und ökologischer Baustoff, der keine chemischen Zusätze enthält. Er ist also ideal für alle, die auf gesundes Wohnen achten oder eine Allergie haben. Lehmputz hat nämlich einige tolle Eigenschaften, die ihn von anderen Putzen unterscheiden:

  • Lehmputz ist feuchtigkeitsregulierend: Lehmputz kann überschüssige Luftfeuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Das sorgt für ein angenehmes Raumklima und verhindert Schimmelbildung. Ihr könnt auch heiß duschen oder kochen, ohne dass eure Spiegel beschlagen oder eure Wände feucht werden.
  • Er ist schadstoffbindend: Lehmputz kann Gerüche und Schadstoffe aus der Luft filtern und binden. Das verbessert die Luftqualität und reduziert die Belastung durch Staub oder Pollen. Ihr könnt also mal rauchen oder euren Hund streicheln, ohne dass euer Zimmer stinkt oder ihr niesen müsst.
  • Lehmputz ist verarbeitungsfreundlich: Lehmputz lässt sich leicht anrühren, auftragen und verarbeiten. Er ist nicht alkalisch wie Kalk- oder Zementputz, daher benötigt ihr keine Schutzkleidung oder Handschuhe. 
  • Er ist auch für Anfänger geeignet, denn er lässt sich leicht reparieren oder verändern. Ihr könnt also auch mal experimentieren oder Fehler machen, ohne dass ihr alles neu machen müsst.
  • Lehmputz ist wiederverwendbar: Lehmputz ist wasserlöslich und kann daher jederzeit wieder abgenommen und neu verwendet werden. Er ist also sehr nachhaltig und spart Ressourcen. Ihr könnt also auch mal umziehen oder renovieren, ohne dass ihr viel Müll produziert oder Geld ausgeben müsst.

Lehmputz hat aber auch einige Nachteile, die ihr beachten solltet:

  • Er ist nicht für alle Untergründe geeignet: Lehmputz haftet nicht gut auf glatten oder feuchten Oberflächen wie Glas, Metall oder Fliesen. Es bedarf eines rauen oder saugfähigen Untergrundes wie Holz, Gipskarton oder Stein. Ihr müsst also vorher prüfen, ob eure Wände dafür geeignet sind oder ob ihr eine Grundierung benötigt.
  • Lehmputz ist nicht für alle Bereiche geeignet: Lehmputz ist nicht wetterfest oder spritzwasserfest. Er sollte daher nicht im Außenbereich oder in Nassräumen wie Bad oder Küche verwendet werden. Er kann sonst aufweichen oder abbröckeln. Ihr müsst also darauf achten, wo ihr ihn einsetzt und ob ihr ihn schützen müsst.
  • Er benötigt Zeit zum Trocknen: Lehmputz trocknet langsamer als andere Putze und braucht je nach Schichtstärke und Raumtemperatur mehrere Tage bis Wochen zum Durchtrocknen. Er sollte dabei gleichmäßig und langsam trocknen, um Risse zu vermeiden. Ihr müsst also Geduld haben und für eine gute Belüftung sorgen.
 

Was für Arten von Lehmputz gibt es?

Lehmputz gibt es in verschiedenen Arten, je nach Schichtstärke, Verarbeitung und Einsatzbereich:

  • Grundputz: Der Unterputz für alle Fälle. Er gleicht Unebenheiten aus und bildet die Basis für den Oberputz. Er kann mit der Putzmaschine oder von Hand aufgetragen werden und ist 5 bis 35 mm dick.
  • Einlagenputz: Der Allrounder für Innenräume. Er ist 7 bis 10 mm dick und kann als Vollputz oder Tonputz verwendet werden. Er wird mit Reibebrett oder Kartätsche verzogen und hat eine lebendige Oberfläche.
  • Mineralischer Lehmputz: Der Putz ohne Fasern. Er ist ideal für Außenwände oder feuchte Räume, denn er trocknet schneller und schimmelt nicht. Er kann als Grund- und Deckputz eingesetzt werden und hat eine gleichmäßige Optik.
  • Feinputz: Der Oberputz für Feinschmecker. Er ist nur wenige Millimeter dick und enthält zusätzliche Bindemittel für eine glatte Oberfläche. Er wird meist gerieben oder geglättet und kann farbig sein.
  • Spachtelputz: Der Dekorputz für Kreative. Er enthält oft Gesteinsmehle oder Feinstsande für besondere Effekte. Er wird mit einer speziellen Kelle aufgetragen und kann glänzen oder schimmern.

Wie ihr seht, gibt es für jeden Geschmack den passenden Lehmputz. Aber Vorsicht: Lehmputz ist schwer! Ein Quadratmeter Wand mit einem Zentimeter Putz wiegt 16 Kilo. Das heißt, ihr braucht viel Muskelkraft und Schwung, um den Putz an die Wand zu bringen. Aber keine Sorge: Lehm ist ein sehr tolerantes Material. Wenn ihr mal einen Fehler macht, könnt ihr ihn leicht korrigieren. Und wenn ihr mal zu viel Putz habt, könnt ihr ihn einfach wiederverwenden oder kompostieren.

Ich hoffe, ich konnte euch etwas Lust auf Lehmputz machen. Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut euch die Videos oder die Webseiten der Hersteller an. Oder fragt einen erfahrenen Handwerker um Rat. Ich wünsche euch viel Spaß beim Verputzen!

Euer Farbenfreak