Die Natur ist der beste Maler, aber sie hat nicht immer die schönsten Farben. Manchmal muss man ihr ein bisschen nachhelfen. Zum Beispiel mit einem Hauch von Magenta oder einem Spritzer von Türkis. Das sind die Geheimnisse eines guten Malermeisters: Kreativität, Mut und ein bunter Pinsel.
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
heute möchte ich euch etwas über Naturfarben erzählen. Naturfarben sind Farben, die aus natürlichen Quellen stammen, wie Pflanzen, Mineralien oder Tieren. Sie haben eine lange Geschichte und wurden schon von den alten Ägyptern, den Höhlenmalern und den Rittern der Tafelrunde verwendet. Naturfarben sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch umweltfreundlich und gesundheitlich unbedenklich. Klingt toll, oder? Aber welche Gestaltungsmöglichkeiten bieten sie und welche Vor- und Nachteile haben sie? Das erfahrt ihr in diesem Blogpost.
Zunächst einmal muss man wissen, dass Naturfarben eine große Vielfalt an Farbtönen bieten. Von den zarten Pastelltönen der Erdfarben über die leuchtenden Farben der Pflanzen bis hin zu den dunklen Tönen der Tierfarben ist alles dabei. Man kann mit Naturfarben also sowohl sanfte als auch kräftige Akzente setzen. Außerdem haben Naturfarben oft eine besondere Tiefe und Lebendigkeit, die künstliche Farben nicht erreichen können. Naturfarben passen besonders gut zu natürlichen Materialien wie Holz, Stein oder Leinen und schaffen eine harmonische Atmosphäre.
Naturfarben haben aber auch einige Nachteile, die man beachten sollte. Zum einen sind sie oft teurer als künstliche Farben, da sie aufwendiger hergestellt werden müssen. Zum Beispiel muss der Schmuckstein Lapislazuli erst zerstoßen, gemahlen, gesiebt, gewaschen und getrocknet werden, um das kostbare Ultramarinblau zu gewinnen. Zum anderen sind Naturfarben oft weniger lichtecht und beständig als künstliche Farben. Das bedeutet, dass sie mit der Zeit verblassen oder sich verändern können. Das kann zwar auch einen gewissen Charme haben, aber man sollte sich dessen bewusst sein.
Hier sind einige Tipps:
Die ersten Farben, die der Mensch benutzte, waren wahrscheinlich Erdfarben wie Ocker, Rötel oder Umbra. Diese Farben sind Pigmente, die aus verschiedenen Erden oder Gesteinen bestehen. Sie haben meist braune, rote oder gelbe Töne und sind sehr lichtecht und beständig. Mit diesen Farben malten die Menschen schon vor etwa 40.000 Jahren Höhlenmalereien wie die berühmten Bilder in Lascaux oder Altamira.
Später entdeckten die Menschen, dass sie auch andere Farben aus Pflanzen oder Tieren gewinnen konnten. Zum Beispiel konnten sie aus Blüten, Blättern oder Wurzeln von Pflanzen wie Indigo, Krapp oder Safran blaue, rote oder gelbe Farbstoffe herstellen. Diese Farbstoffe mussten meist mit einem Bindemittel wie Eiweiß oder Leim gemischt werden, um auf einer Oberfläche zu haften. Mit diesen Farben malten die Menschen zum Beispiel Wandmalereien in Ägypten oder Fresken in Pompeji.
Auch aus Tieren konnten die Menschen Farben gewinnen. Zum Beispiel konnten sie aus dem Blut von Schildläusen einen intensiven roten Farbstoff namens Karmin herstellen. Dieser Farbstoff war sehr kostbar und wurde vor allem für Kleidung oder Schmuck verwendet. Mit ihm färbten die Menschen zum Beispiel die Roben der römischen Kaiser oder die Mäntel der Kardinäle. Ein anderer tierischer Farbstoff war Purpur, der aus dem Sekret von Meeresschnecken gewonnen wurde. Dieser Farbstoff war noch kostbarer als Karmin und wurde nur für die allerhöchsten Würdenträger verwendet. Mit ihm färbten die Menschen zum Beispiel die Gewänder der Pharaonen oder die Flaggen der Byzantiner.
Neben den organischen Farben gab es auch anorganische Farben, die aus Mineralien gewonnen wurden. Zum Beispiel konnten die Menschen aus Malachit ein leuchtendes Grün oder aus Lapislazuli ein tiefes Blau herstellen. Diese Farben waren sehr selten und teuer und wurden vor allem für Schmuck oder Kunstwerke verwendet. Mit ihnen malten die Menschen zum Beispiel die Augen der ägyptischen Statuen oder die Himmel der mittelalterlichen Gemälde.
Wie ihr seht, haben Naturfarben eine lange und spannende Geschichte. Sie haben die Kultur und die Ästhetik der Menschen geprägt und beeinflusst. Heute werden sie immer noch verwendet, vor allem von Künstlern oder Handwerkern, die Wert auf Natürlichkeit und Nachhaltigkeit legen. Aber auch in der Kosmetik oder der Lebensmittelindustrie finden sie Anwendung, zum Beispiel als natürliche Färbemittel oder als Inhaltsstoffe von Naturprodukten.
Ich hoffe, dieser Blogpost hat euch einen Einblick in die Welt der Naturfarben gegeben und euch inspiriert, sie selbst auszuprobieren. Ich finde es immer spannend, mit Naturfarben zu experimentieren und zu sehen, welche Effekte sie erzielen können. Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt mir gerne einen Kommentar.
Bis zum nächsten Mal,
Euer Farbenfreak