Silikatfarbe

Previous slide
Next slide
"

Aber das Beste an Silikatfarbe ist: Sie trocknet so schnell, dass man keine Zeit hat, Fehler zu machen. Man muss also ein echter Meister sein, um mit Silikatfarbe zu malen. Oder einfach Glück haben.

Patrick Köhnke
Farbenfreak

Hallo, liebe Leserinnen und Leser! Heute möchte ich euch etwas über Silikatfarben erzählen. Was sind Silikatfarben, was sind ihre Vor- und Nachteile und warum solltet ihr sie für eure Wände in Betracht ziehen? Das erfahrt ihr in diesem Blogpost!

Was sind Silikatfarben?

Silikatfarben sind Farben, die aus einem mineralischen Bindemittel namens Kaliwasserglas bestehen. Kaliwasserglas wird aus Quarzsand und Pottasche hergestellt, indem man sie schmilzt, pulverisiert und in Wasser löst. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Das Ergebnis ist eine Farbe, die keine Lösemittel, Weichmacher oder Konservierungsstoffe enthält. Das ist gut für die Umwelt und für eure Gesundheit.

Vorteile von Silikatfarbe

Silikatfarben haben aber noch mehr Vorteile. Sie haften sehr gut auf mineralischen Untergründen wie Beton, Stein, Ziegel oder Kalkputz. Das liegt daran, dass sie eine chemische Reaktion mit dem Untergrund eingehen, die Verkieselung genannt wird. Dabei verbindet sich das Kaliwasserglas mit dem Mineral und bildet eine feste Schicht. Das ist wie eine Ehe zwischen Farbe und Wand, nur ohne Scheidung.

Silikatfarben sind außerdem sehr witterungsbeständig und UV-stabil. Das heißt, sie bleichen nicht aus und halten lange. Sie sind auch nicht brennbar, was ein Pluspunkt für den Brandschutz ist. Und sie sind sehr wasserdampf- und gasdurchlässig, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit regulieren und Schimmel vorbeugen können.

Gibt es auch Nachteile von Silikatfarben?

Nun ja, ein paar kleine gibt es schon. Zum Beispiel sind sie nicht geeignet für gipshaltige Untergründe wie Gipsputz. Das liegt daran, dass Gips mit dem Kaliwasserglas reagiert und die Farbe abblättern lässt. Wenn ihr also einen gipshaltigen Putz streichen wollt, braucht ihr einen speziellen Haftvermittler oder eine andere Farbe.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Silikatfarben etwas schwieriger zu verarbeiten sind als andere Farben. Sie müssen kurz vor dem Streichen angemischt werden, weil sie sonst zu schnell erhärten. Sie müssen auch zügig aufgetragen werden, weil sie sonst Flecken oder Schlieren hinterlassen können. Und sie müssen mit speziellen Pinseln oder Rollen gestrichen werden, weil sie sonst zu viel Material aufnehmen oder abgeben.

Zu guter Letzt sind Silikatfarben auch etwas teurer als andere Farben. Das liegt an den hochwertigen Inhaltsstoffen und dem aufwendigen Herstellungsprozess. Aber dafür bekommt ihr auch eine Farbe, die lange hält und euer Zuhause verschönert.

Seit wann gibt es Silikatfarben?

Silikatfarben gibt es schon seit über 100 Jahren. Sie wurden 1878 von dem deutschen Chemiker Adolf Wilhelm Keim erfunden, der nach einer haltbaren Farbe für die Fassaden von Gebäuden suchte. Er ließ sich von den alten Fresken inspirieren, die er auf seinen Reisen nach Italien bewunderte. Er fand heraus, dass diese Fresken aus Kalk und Pigmenten bestanden, die mit dem Untergrund verkieselten. Er ersetzte den Kalk durch Kaliwasserglas und schuf so die erste Silikatfarbe.

Seitdem hat sich die Silikatfarbe weiterentwickelt und bietet heute viele Gestaltungsmöglichkeiten für Innen- und Außenwände. Man kann zum Beispiel verschiedene Effekte erzielen, indem man unterschiedliche Streichtechniken anwendet oder verschiedene Farbtöne kombiniert. Auch gibt es verschiedene Arten von Silikatfarben, wie zum Beispiel Reinsilikatfarben, Dispersionssilikatfarben oder Sol-Silikatfarben, die sich in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften unterscheiden.

Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick in die Welt der Silikatfarben bekommen und seid neugierig geworden. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

Euer Farbenfreak